Wann ist Geburtsprozessarbeit hilfreich?
- nach schwierig erlebter Geburt auf Seite des Babys/ Kindes, der Eltern oder auf beiden Seiten
- bei zu wenig erlebter Entspannung in der Eltern-Kind Beziehung und damit auftretenden Folgeproblemen wie Hilflosigkeit, Überlastung, wenig Freude, Unsicherheit im Umgang, zu viel Anspannung, Ablehnungsgefühle, Angst etc.
- für Kinder mit starken Bedürfnissen - "Schreikinder" - d.h. wenn Eltern das Gefühl haben, Ihr Kind weint zu viel, hat zu viel Wut, schläft zu wenig, etc.
- Verbesseung der Eltern-Kind-Bindung d.h. für Eltern, die ihr Baby/ Kind einfach besser verstehen wollen.
- bei Bedenken vor der Geburt für werdende Mütter/ Eltern bei Unsicherheiten, Ängsten, körperlichen/seelischen Beschwerden, zuwenig Entspannung und generellem Mehrbedarf an Betreuung während der Schwangerschaft.
- für Erwachsene (auch bei Kinderwunsch), die ihre eigenen körperlichen und emotionalen Erfahrungen aus der ganz frühen Zeit klären, aufarbeiten und heilen wollen.
Geburtsprozessarbeit beinhaltet Elemente der Pränatalen- und Geburtstherapie, Craniosacraltherapie und Rebirthing und wirkt auf körperlicher, emotionaler und energetischer Ebene
Schwangerschaft und Geburt sind die sensibelste und prägendste Zeit für einen Menschen. Die Art und Weise der Erfahrungen aus der Zeit vor (Pränatal), während der Geburt (Perinatal) oder kurz danach prägen sich in den Zellen ein und werden im Körpergedächtnis gespeichert. Diese Erinnerungen sind nicht bewusst abrufbar. Sie prägen aber den Blick auf die Welt und drücken sich so in der Art und Weise eines Menschen, Beziehungen zu leben oder auch in seinem Verhältnis zur ihn umgebenden Welt aus. Als Neugeborenes, Kind und Erwachsener.
In dieser frühen Zeit schwierig erlebte Gefühle, Ereignisse oder körperliche Erfahrungen können den Alltag von Kind und Familie oder das Leben eines Menschen generell deutlich beeinflussen und auch erschweren. Sie wirken wie eine Brille, durch die Mensch das Leben betrachtet.
In einer Sitzung schaffe ich durch einen achtsamen sicheren Rahmen die Voraussetzungen, um solche schwierigen Erfahrungen aus der ganz frühen Zeit und damit verbundene Emotionen und Körpergefühle zunächst in kleinen Abschnitten zu erinnern.
In Familiensitzungen weinen Babys dann vielleicht viel und zeigen ihre Gefühle zur besprochenen Situation. Eltern kommen mit Unterstützung hier oft an den Punkt, bewusst zu verstehen, warum das Baby/ Kind genau so reagiert. Allein das bewusste Mitfühlen und verstehen durch die Eltern schafft oft Entspannung und Entlastung.
Ein nächster Schritt kann das Erkennen daraus resultierender "Überlebensstrategien"/ Muster sein. Kinder zeigen sie oft so lange, bis sie damit gesehen und verstanden werden. Erwachsene wägen bewusst ab, ob sie jetzt noch nützlich sind oder eher hinderlich. Sie können sich entscheiden, jetzt etwas Neues zu probieren, neue Wege zu gehen. Damit sind alte Muster nicht sofort "weg" aber oft recht schnell weniger dominant.
Die Sitzungen haben das Ziel, nicht nur im Denken, sondern vor allem auf körperlicher Ebene wahrzunehmen, wie sich das Neue im Vergleich zum Alten anfühlt.
Solche Prozesse eröffnen neue Handlungsmöglichkeiten im Alltag, in Beziehungen zu anderen und zu sich selbst und damit mehr Freiheit.
Literaturempfehlung
„Auf die Welt gekommen“; Ulrich Leutner Verlag 2000, Hrsg. Thomas Harms. (mit Artikeln u.a. von William Emerson, Raymond Castellino, Claudia Köhler)